(v.lks.) Joachim Mayer, OB Michael Kissel, Frank-Walter Steinmeier, Jens Guth, Timo Horst und Dirk Beyer.Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier als Ehrengast begrüßt / 500 Gäste besuchten SPD-Fest auf dem Lutherplatz
Einzigartig war das Europafest der SPD im Schatten des Lutherdenkmals nicht nur wegen seiner zahlreichen Besucher und der guten Stimmung; auch was die Ehrengäste an diesem Abend anging, suchte die Europaveranstaltung ihresgleichen. Neben Abgeordenten aus Europa-Parlament, Bundes- und Landtag konnte kein geringerer als der Außenminister Frank Walter Steinmeier an diesem Abend begrüßt werden.
Der hochrangige Besucher hielt eine flammende Rede mit klarem Bekenntnis zur europäischen Gemeinschaft und ließ sich auch durch einen kleinen Auftritt von NPD-Anhängern, die die Veranstaltung zu stören versuchten, nicht aus der Ruhe bringen.
"Europa ist zu wichtig, als dass wir es seinen Gegnern überlassen könnten", mahnte Steinmeier.
Kämpferisch erinnerte er, dass Deutschland als Exportnation auf starke Nachbarn angewiesen sei - denn stolze 60 Prozent seines Außenhandels werde innerhalb des europäischen Binnenmarktes gestaltet. Statt die wichtigsten Handelspartner fallen zu lassen, gelte es sie zum langfristigen Wohl der Bundesrepublik zu stützen. Dass Portugal den sogenannten Rettungsschirm aktuell habe verlassen können, wertete Steinmeier im Beisein der moderierenden Wormser Sozialdemokraten Jens Guth und Timo Horst als Zeichen erfolgreicher Maßnahmen.
"Deutschland kann es auf Dauer nur gut gehen, wenn es auch den anderen europäischen Staaten gut geht". Diese Aussage wurde mit tosendem Applaus quittiert, der die Pfiffe und Rufe der NPD-Anhänger ungehört verschallen ließ.
Den Ukraine-Konflikt bezeichnete Steinmeier als schwerste Prüfung seit Ende des Kalten Krieges. Mahnend fügte der Außenminister an, dass der Weg zu einer Europäischen Union in der Tragödie zweier Weltkriege begründet liege.
Am Ende zeigte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, warum er in aktuellen Meinungsumfragen des Instituts Infratest dimap der beliebteste Politiker Deutschlands ist: Gemeinsam mit Oberbürgermeister Michael Kissel mischte er sich unkompliziert unter das Publikum, ließ sich fotografieren und gab auf Wunsch auch Autogramme.
